Pünktlich zum letzten Tag des Jahres gibt es von mir einen Jahresrückblick 2020 auf das Jahr, das so anders als erwartet war. Ich unterteile den Rückblick in zwei Abschnitte, denn so war auch mein Jahr. Eine schlechte und eine definitiv gute Hälfte.
Die schlechte Hälfte
Schon länger hatte ich den Spaß am Schreiben verloren. Immer wieder, wenn ich dachte, ihn wiedergefunden zu haben, passierte etwas, was mich zurückwarf. Elfentochter und alles drum herum gehörte da leider dazu. Auch die Rückmeldungen der Testleser zu Ein Pfad aus Eis und Liebe waren Anfang des Jahres eher mäßig.
Dazu kam noch, dass meine anderen Bücher vom Verkauf her stagnierten. Was bei älteren Büchern an sich keine Überraschung ist, aber mich trotzdem zum Nachdenken anregte. Einige Male dachte ich wirklich darüber nach, das Schreiben und Veröffentlichen komplett aufzugeben. Einfach, weil ich keinen Sinn und Spaß mehr darin sah.
Auch fehlte mir definitiv die LBM, die ich zwar mit Freunden durch ein Schreibwochenende ersetzte, aber das war einfach nicht das Gleiche. Ja, ich hatte Spaß, aber das Messeerlebnis ist immer etwas besonderes und ich hoffe, dass es 2021 wieder möglich sein wird.
Der Wandel im Juni
Die große Veränderung setzte im Juni ein. Erst kündigte ich am Anfang des Monats meinen Vertrag für Elfentochter. Seitdem ist eine große Last von meinen Schultern gefallen und ich bin überzeugt davon, dass dies einer der Gründe ist, wieso ich wieder gerne schreibe.
Nur wenige Wochen später kam ein Tiefschlag, der sich schlussendlich jedoch als eine Bereicherung herausstellte. Meine Lektorin von Ein Pfad aus Eis und Liebe schrieb mir, dass sie es für das Beste halten würde, das Buch komplett neu zu plotten und zu schreiben. Im ersten Moment hat mich das natürlich getroffen und wieder mal spielte ich mit dem Gedanken, aufzugeben.
Doch ich entschied mich dagegen. Stattdessen hatte ich drei Skype-Sessions mit meiner Lektorin, die mit mir gemeinsam meine Geschichte erforschte. Das hat mir unglaublich geholfen. Nicht nur für das Projekt, sondern auch für meine Zukunft.
Die gute Hälfte
So kam es, dass sich die zweite Hälfte des Jahres zu einer Zeit entwickelte, an die ich gerne zurückdenke. Nach dem Plotten mit meiner Lektorin lief es wieder beim Schreiben und ich hatte vor allem wieder Spaß daran. Ich musste nicht mehr um jedes Wort kämpfen.
Aus diesem Grund habe ich es geschafft, Ein Pfad aus Eis und Liebe in knapp drei Monaten zu schreiben. Nach zwei Überarbeitungen ging es erneut ins Lektorat und dieses Mal ging alles gut. Meine Lektorin lobte mich sogar für meinen Erfolg und wie gut ich das, was wir besprochen hatten, umgesetzt hatte.
Auch der zweite Teil der Dilogie befindet sich in den letzten Zügen und soll im Februar ins Lektorat. Die Angst davor ist zwar nicht verschwunden, aber ich habe das Gefühl, dieses Jahr so viel gelernt zu haben, dass es keine komplette Neuschreibung zur Folge haben sollte.
Meine Lehren aus 2020
Probleme aufschieben und aus den Gedanken verbannen, bringt nichts. Sie bleiben immer da und beeinflussen das Schreiben nachhaltig.
Plotten hilft mir extrem. Genaue Kapitelpläne nehmen mir nicht die Kreativität, sondern fördern meinen Spaß am Schreiben.
Manchmal braucht es Rückschläge, um auf den richtigen Weg zurückzufinden. Den Weg, der bei mir mit Spaß am Schreiben gepflastert ist.
Kleiner Ausblick auf 2021
Im Februar erscheint Ein Pfad aus Eis und Liebe und am Sonntag (03.01.2021) wird das Cover dazu enthüllt. Der zweite Teil soll ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen.
Ansonsten will ich mich bei Literaturagenturen bewerben und sehen, ob ich gut genug dafür bin. Wenn es nicht klappt, ist das okay, aber zumindest einen Versuch ist es wert.
Ansonsten lasse ich das Jahr auf mich zukommen. Mal schauen, was und wie viel ich schreiben werde. Auf keinen Fall will ich mir jedoch den Spaß am Schreiben wieder nehmen lassen. Denn das wäre viel zu schade.