Immer wieder wird bei Klischees in Büchern gesagt, dass Leser genervt davon sind. Alles ist gleich. So Klischee. Diese Aussprüche sind in den seltensten Fällen positiv gemeint. Gleichzeitig werden Bücher inzwischen häufig mit den sogenannten Tropes beworben. Deswegen bin ich der Meinung, dass Klischees nicht per se etwas Schlechtes sind. Wieso, das erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist ein Klischee?
Laut Duden ist ein Klischee ein Abklatsch oder eine überkommene Vorstellung und eher abwertend gemeint. Das Wort an sich beruht auf dem französischen Wort cliché, das Abklatsch bedeutet. Du siehst, das Wort ist also eher nicht positiv behaftet. Es beschreibt eine schlechtere Variante von einer vorhergegangenen Idee oder eine Vorstellung, die heutzutage nicht mehr gilt. Daher werden Klischees und Stereotype häufig gleich gesetzt, obwohl das nicht stimmt.
Welche bekannten Klischees gibt es in Büchern?
In Büchern gibt es unterschiedliche Klischees, die sowohl mit den Charakteren an sich, als auch mit dem Handlungsverlauf zu tun haben können. Beispiele sind die hochnäsige Cheerleaderin, der allseits beliebte Quaterback oder in Krimis der Chef der Polizei, der in den meisten Fällen eher hinderlich agiert. Es sind die Art von Personen, bei denen du dir wahrscheinlich denkst, dass sie natürlich in dem bestimmten Setting auftauchen müssen, weil es ja immer so ist.
Eine andere Variante der Klischees bei Charakteren sind die Eigenschaften, die ihnen zugeschrieben werden. Bestimmte Vorstellungen, die Menschen zum Beispiel mit Bevölkerungsgruppen oder Berufsbildern verbinden. Das kann dann dazu führen, dass das Leben dieser Menschen sehr einseitig dargestellt wird.
Bei der Handlung kommt es ganz aufs Genre drauf an, welche Szenen als Klischee angesehen werden. Liebesromane spielen gern mit dem Kuss im Regen oder dem dramatischen Showdown am Flughafen, wenn der oder die Liebste gerade noch rechtzeitig abgefangen werden kann.
Zusammenhang zwischen Klischees und Erwartungen
So genervt wir manchmal von Klischees sind, so sehr erwarten wir sie doch auch in Büchern und Filmen. Ja, wir lieben es, überrascht zu werden, aber ab und zu ist es doch auch ganz schön, wenn wir genau das bekommen, was wir erwarten. Sonst kann es schnell passieren, dass wir enttäuscht sind.
Deswegen würde ich Klischees nicht per se verteufeln und komplett ausschließen. Stattdessen sollten wir sie nutzen und zu unseren Gunsten einsetzen. Sei es indem wir sie gewieft brechen oder indem wir sie so wie gewollt einsetzen. Die Szenen funktionieren und wären nicht so bekannt, wenn sie nicht auch beliebt wären. Außerdem machen sie das Marketing auch ein bisschen leichter.
Book-Tropes
Book-Tropes sind in der letzten Zeit immer beliebt geworden, um Bücher beim Marketing zu klassifizieren. Enemies-to-lovers, One-bed, Forbidden-Romance sind nur ein paar Beispiele dafür. Sie zeigen uns, welche Art von Geschichte wir zu erwarten haben, wenn wir zu einem bestimmten Buch greifen. Sie erleichtern es auch abzuschätzen, ob das Buch etwas für mich ist.
Fazit: Klischees sind nicht immer schlecht
Klischees in Büchern sind nicht immer schlecht. Sie geben uns eine Orientierung. Nur bei Charaktereigenschaften von bestimmten Gruppen sollten wir darauf achten, dass es nicht zu klischeebehaftet wird.