Leseprobe Entflammtes Erbe
Eilmeldung – Alexandra Carrigan bei Autounfall gestorben
Boston Am vergangenen Samstag ereignete sich in Quincy ein entsetzlicher Autounfall. Der Wagen von Alexandra Carrigan, Tochter des angesehenen Anwaltspaares Jeremy und Maura Carrigan, kam auf nasser Fahrbahn von der Straße ab, überschlug sich und stieß gegen einen Baum. Dabei entstand ein Leck im Tank, was aus einem bisher ungeklärten Grund zu einem Brand führte, dem das sechzehnjährige Mädchen nicht entkommen konnte. Als die ersten Hilfskräfte an der Unfallstelle eintrafen, konnten sie nur noch ihren Tod feststellen. Die genaue Unfallursache ist bisher ungeklärt, was auch daran liegt, dass von dem Auto und Alexandra Carrigan nur noch verkohlte Reste übrig sind.
Eine Sprecherin der Carrigans ließ auf Anfrage verlauten, dass sich die Familie für einige Tage aus der Öffentlichkeit zurückziehen werde, um diese schwere Tragödie zu verkraften.
Viel zu früh wurdest du uns genommen,
doch wirst du bei uns bleiben,
als immerwährende Flamme der Erinnerung.
Alexandra Carrigan
* 15. März 1997 † 22. August 2013
In Liebe:
Maura und Jeremy Carrigan
Joe und Caitlin Carrigan
Kapitel 1 – Zwei Jahre später – Joe
Immer noch erwartete ich, dass sie eines Tages die Haustür aufschließen und sich alles nur als schlechter Traum herausstellen würde. Leider erinnerte mich jeder Tag, an dem ich an ihrem Grab Blumen ablegte, daran, dass sie nie wiederkommen würde. Obwohl ich mich heute noch unvollständig fühlte und mein Herz jedes Mal bei dem Gedanken an Lexi blutete, musste das Leben irgendwie weitergehen. Lexi würde nicht wollen, dass ich meine Pläne ihretwegen aufgab.
Und doch hatte ich es irgendwie getan. Wir hatten uns immer ausgemalt, dass wir gemeinsam an eine Universität an der Westküste gehen würden, um auch mal die andere Seite Amerikas zu sehen, aber nach Lexis Tod wollte ich nicht mehr zu weit von meiner verbliebenen Familie entfernt sein. Es war jetzt schon oft so, dass ich das Schlimmste befürchtete, wenn Caitlin mal wieder etwas später nach Hause kam oder meine Eltern länger bei einem Klienten blieben.
Genauso war es damals nämlich gewesen. Lexi war schon viel zu spät dran, als meinen Vater der Anruf erreichte, dass sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Noch heute spürte ich diesen eisigen Schmerz in meinem Herz, wenn ich mich an seinen erschütterten Blick erinnerte.
Bei jedem unerwarteten Anruf zuckte ich zusammen und erwartete das Schlimmste. Einen solchen Anruf wollte ich nie wieder miterleben. Nie wieder wollte ich hören, dass Dad eine schlechte Nachricht für mich hatte.
„Erde an Joe, hörst du mir überhaupt zu?“, riss meine Freundin Cassie mich durch ein vorsichtiges Rütteln an der Schulter aus den Gedanken und zurück auf die Straßen Bostons.
„Tut mir leid, Schatz“, erwiderte ich mit einem entschuldigenden Lächeln und küsste sie. „Was hast du gesagt?“
„Ich habe gesagt, dass die Wohnung wunderschön ist und dir dann eigentlich erzählt, wie ich sie einrichten will“, antwortete sie zum Glück nicht genervt. Cassie war es von mir gewöhnt, dass ich ab und zu mit den Gedanken abschweifte und vor allem in Bezug auf das Studium passierte das in letzter Zeit verdammt oft.
„Ja, hast du gut ausgesucht“, entgegnete ich grinsend und zog sie näher zu mir heran. „Jetzt müssen wir nur hoffen, dass wir die Wohnung auch bekommen.“
Cassie kicherte. „Ach, das wird sicher klappen. Meiner Meinung nach haben wir gerade einen sehr guten Eindruck bei der Besichtigung hinterlassen.“
Ich nickte, wohl wissend, dass der Name meiner Eltern auch sein Übriges getan hatte, um uns als willkommene Kunden darzustellen. Außerdem konnte ich mir gut vorstellen, dass der Vermieter es nicht auf einen Rechtsstreit mit meinen Eltern ankommen lassen wollte. Sie hatten in ihrer Kanzlei schon einige Rechtsstreits zwischen Mieter und Vermieter bearbeiten müssen. Das ging nicht immer gut für ihre Gegner aus und kostete beide Parteien viel Geld. Aber der Vermieter hatte rückblickend so gewirkt, als würde er sich deswegen keine Sorgen machen.
Während ich nochmal über unsere Besichtigung nachdachte, schienen Cassies Gedanken an einen ganz anderen Ort gewandert zu sein. „Deine Schwester ist übrigens verliebt“, informierte sie mich aus dem Blauen heraus. „Sie hat es mir gestern erzählt.“
Erstaunt starrte ich sie an. Meine unschuldige, kleine Schwester war verliebt? Sie interessierte sich für Jungen und fand sie nicht mehr nur nervig? Wann war das denn passiert? Sie hatte sich doch nicht verändert. Sie war immer noch meine kleine Schwester, die am Tag mehr Zeit am Handy verbrachte als ich in einer Woche. Make-up hatte sie schon immer gerne getragen, also konnte ich das nicht als Hinweis sehen. „In wen? Kenne ich ihn? Muss ich mir Sorgen machen?“, hakte ich sofort nach. „Wieso hat sie mir nichts gesagt? Ich bin doch ihr Bruder.“
Meine Freundin blickte mich mit einem amüsierten Gesichtsausdruck an. „Genau wegen deiner Neugier hat sie es dir nicht erzählt. Oder muss ich dich daran erinnern, wie du damals bei Lexi reagiert hast? Du wärst am liebsten zur NSA gegangen, um alles über den Typen herauszufinden. Wahrscheinlich hat sie mir deswegen den Namen nicht verraten“, meinte sie schulterzuckend. „Sie wollte nur einen Rat von mir, wie sie in der Situation vorgehen soll und was ich denn getan hätte, als ich mit dir zusammengekommen bin.“
„Hast du ihr dann auch erzählt, dass ich die ganze Arbeit machen musste und du wie Julia nur auf dem Balkon stehen und abwarten konntest?“, wollte ich ebenfalls grinsend wissen. „Oh Cassandra, oh Cassandra, wirf dein Haar herunter.“
Cassie fing laut zu lachen an, was ihr die kleinen Falten in die Augenwinkel zauberte, die ich so an ihr liebte. „Da verwechselst du jetzt aber was, Joe, ich bin nicht Rapunzel“, brachte sie japsend hervor, bevor sie wieder ernst wurde. „Aber ja, so in etwa habe ich es ihr erklärt. Was aber nicht heißt, dass ich ihr keinen Rat geben konnte. Ein bisschen habe ich auch mit dir geflirtet. Sonst hättest du mich doch nie bemerkt.“
Lächelnd brachte ich sie zum Stehen, um sie in den Arm zu nehmen. „Natürlich hätte ich dich entdeckt. Cassie, für mich warst du interessant, seit du mir das erste Mal die Schließfachtür in den Rücken geschlagen hast. Du bist das Beste, was mir jemals passieren konnte, weißt du das?“, flüsterte ich, dann küsste ich sie und dieses Mal brach ich den Kuss nicht so schnell ab, sondern versuchte, jeden Moment davon auszukosten.
Da wir solch eine schwere Zeit durchgemacht hatten, war es für mich immer noch keine Selbstverständlichkeit, dass Cassie bei mir war, weswegen sich jeder Kuss wie der erste anfühlte. Immer noch konnte ich nicht genug von ihr bekommen, von ihren vollen Lippen, die so perfekt auf meine passten, von dem Glitzern, das sich bei jedem Kuss in ihren Augen zeigte. Liebevoll fuhr ich durch ihre Haare und zog sie noch näher an mich heran. Sie hätte so viele Gründe gehabt, um mich zu verlassen, aber sie war geblieben, und dafür liebte ich sie.
Cassie löste sich von mir, um Luft zu holen. Ihre roten Wangen waren fast so dunkel wie ihr Haar. „Ich liebe dich“, erwiderte sie leise. „Außerdem gehörte die Aktion am Schließfach auch zu meinem Flirtplan. Irgendwie musstest du doch auf mich aufmerksam werden. Obwohl ich dabei nicht im Kopf hatte, dass wir mal den Gehweg versperren würden, um uns zu küssen.“
Kurz blickte ich mich auf der Straße um.
Wir waren in einem ruhigen Viertel von Boston. Um diese Uhrzeit fuhren kaum Autos und trotzdem bemerkte ich die genervten Blicke der Menschen, die an uns vorbeigingen. „Wenn wir uns in der Innenstadt befinden, halte ich mich daran“, versprach ich Cassie zwinkernd. In Momenten wie diesen war es leicht zu vergessen, dass meine Zwillingsschwester tot war. Es gab nur mich und meine wunderbare Freundin, die trotz meiner depressiven Phase zu mir gehalten hatte und zu meinem wichtigsten Felsen in der Brandung geworden war.
Cassie verdrehte die Augen. „Wo hast du eigentlich dein Auto abgestellt? Oder willst du mir erklären, dass du mit den Öffentlichen von euch bis zur Wohnungsbesichtigung gefahren bist?“, wollte sie von mir wissen.
Das hatte ich wirklich kurz überlegt. Nach Lexis Tod hatte ich einige Zeit gebraucht, um mich wieder hinter das Steuer eines Autos zu wagen. Schließlich war Lexi bei einem Autounfall gestorben, obwohl sie eindeutig die bessere Fahrerin von uns beiden gewesen war. Auch jetzt verzichtete ich gerne auf das Auto, aber ich weigerte mich nicht mehr, mich hinters Steuer zu setzen. „Keine Sorge, mein Auto steht im Parkhaus der Universität, drei Straßen weiter. Sonst hätte ich sicher nicht so kurzfristig zur Besichtigung erscheinen können.“
Insgeheim vermutete ich ja, dass Cassie mir den Termin genau aus diesem Grund erst so spät gesagt hatte. Sie könnte genauso gut Psychologie studieren, so gut, wie sie Menschen oder zumindest mich inzwischen einschätzte.
Erleichtert lächelte sie mich an. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, klingelte mein Handy – Caitlin.
„Hey, alles okay?“, fragte ich meine kleine Schwester und dachte sofort an das Schlimmste. Obwohl ich eigentlich wusste, dass ein normaler Anruf nichts bedeuten musste, konnte ich die Kälte, die sich dabei jedes Mal um mein Herz schloss, nicht ganz ausmerzen.
„Ja, ja, alles okay“, erwiderte sie, offensichtlich etwas genervt über meine ewige Sorge. „Ich wollte dich nur fragen, ob du mich und Sierra aus der Stadt abholen kannst. Die Bahnlinie liegt lahm, weil wieder irgend so ein Depp in Flammen aufgegangen ist.“
Damit hatte es vor einigen Tagen angefangen: Menschen gingen in Flammen auf und nur wenige Minuten später spazierten sie herum, als wäre nie etwas passiert. Niemand konnte sich erklären, was genau da ablief, aber inzwischen hatten es zu viele Menschen gesehen, als dass es nur eine Einbildung sein konnte.
Selbst meine Eltern bekamen in ihrer Kanzlei schon Fälle vorgetragen, in denen sie gegen solche Flammenmenschen vorgehen sollten, was sich als sehr schwierig gestaltete. Nur die wenigsten konnten festgenommen werden und die Gesichtserkennung der Polizei schlug bei bisher jedem Video fehl. Keines der Gesichter war in der Datenbank zu finden oder so schlecht zu erkennen, dass man es nicht zuordnen konnte.
Unsicherheit machte sich langsam unter den Bewohnern Bostons breit. Jede Person, die sich nur ansatzweise verdächtig verhielt, wurde misstrauisch beäugt. Solange die Polizei nichts gegen die Flammenmenschen unternehmen konnte, würde niemand mehr ruhig schlafen, denn jeden Moment konnte etwas passieren. Noch war zwar niemand von den Flammenmenschen verletzt worden, aber die Angst davor hatte sich in den Menschen breitgemacht. Natürlich unterstützt durch die besorgniserregenden Artikel der Medien. Schließlich wusste niemand, wann und wo die Flammenmenschen als nächstes auftauchen würden. „Wo seid ihr?“
„Copley Place“, antwortete
Caiti. „Du müsstest auch nur kurz vorm Eingang …“
„Cassie und ich sind gerade in der Stadt, weil wir uns eine Wohnung angeschaut
haben“, unterbrach ich sie. „Kommt zum Parkhaus der Boston University und ich
nehme euch mit.“
„Super, bis gleich“, antwortete Caiti, bevor sie auflegte.
Cassie blickte mich fragend an.
„Die Bahnen funktionieren wegen den Flammenmenschen nicht mehr“, erklärte ich ihr kurz. „Wir nehmen Caiti und Sierra mit.“
„Was wollen die Flammenmenschen nur damit bewirken?“, murmelte meine Freundin kopfschüttelnd. „Ich meine, ist das irgendeine Zirkusnummer oder was soll das?“
„Da bin ich überfragt“, entgegnete ich, während ich unauffällig versuchte, sie näher an mich heranzuziehen. Obwohl ich wusste, dass ich gegen Flammenmenschen nur wenig ausrichten könnte, fühlte ich mich allein dadurch schon besser. Wenn Cassie nah bei mir stand, konnte sie mir niemand wegnehmen.
„Hast du nicht alle Artikel gelesen, die bisher über die Flammenmenschen erschienen sind?“, hakte Cassie nach.
Das stimmte, denn obwohl ich es nicht gerne zugab, hatten diese Menschen eine Hoffnung in mir entfacht. Was, wenn Lexi aus irgendeinem unerfindlichen Grund auch ein Flammenmensch gewesen und somit nicht gestorben war?
Seitdem sog ich jedes Fitzelchen an Information, das ich in die Hände bekam, ein, in der Hoffnung, dass die Medien in einem dieser Feuermenschen Alexandra Carrigan erkennen würden. Bis jetzt war dies jedoch noch nicht geschehen, weswegen ich Cassie nichts von meinen wahren Beweggründen erzählt hatte. Sie würde es mir nur ausreden und irgendwie gefiel es mir, mich an diese Vorstellung zu klammern. Es war besser als jede andere Fluchtmöglichkeit aus der Realität. „Die Medien wissen genauso wenig wie wir. Meine Eltern meinen, dass sogar die Zeugen nie richtig beurteilen können, was sie da eigentlich gesehen haben“, antwortete ich ihr.
„Nicht weiter verwunderlich“, meinte Cassie. „Überleg mal, wie es für dich wäre, wenn vor dir plötzlich jemand in Flammen aufgehen würde. Da gibt es wichtigere Dinge, als zu analysieren, was genau vor mir abläuft.“
„So was wie wegrennen?“, erwiderte ich grinsend, während wir das Unigelände erreichten. Ich war selbst überrascht, wie locker ich manchmal mit dem Thema umging und wie angespannt ich werden konnte, wenn meine Familie bedroht sein könnte. Andererseits hatte ich gelernt, dass Lachen viele Dinge erträglicher machte.
Cassie schüttelte den Kopf.
„Nein, ich würde wahrscheinlich erstarrt stehen bleiben und nicht mehr wirklich
mitbekommen, was genau vor mir geschieht.“
Das war auch, wenig überraschend, die Reaktion der meisten Menschen, wenn man
den Videos auf Youtube glaubte.
„Caiti zähle ich eher zu der Minderheit, die stehen bleiben und sich das Schauspiel am liebsten näher anschauen würden, wenn man sie nicht zurückhält“, überlegte Cassie laut, die meine Schwester inzwischen recht gut einschätzen konnte. Nach Lexis Tod war Cassie eine wichtige Vertrauensperson für Caiti geworden, wenn es um Frauenthemen ging und manchmal der Rückhalt, den ich ihr nicht geben konnte.
Caiti wäre es sogar zuzutrauen, dass sie selbst eines der Videos für Youtube drehen würde. Da ähnelte sie Lexi. Meine kleine Schwester war genauso neugierig, nur beschränkte sich ihre Neugier vor allem auf das Smartphone und die Möglichkeiten, die ihr das Internet zur Recherche bot. Wenn Caiti online etwas nicht fand, dann fand es niemand. Sie hatte wirklich Talent dafür, die richtigen Worte bei einer Suchanfrage einzugeben.
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Meine kleine Schwester hatte den Flammenmenschen gesehen. Sie hätte getötet und mir genauso von den Flammen gestohlen werden können wie Lexi. Mein Herzschlag beschleunigte sich und in meinem Kopf tauchten die Bilder von Lexis brennendem Auto auf. Zwar war bisher noch niemand von einem Flammenmenschen getötet worden, weswegen die Polizei auch noch nicht die größten Geschütze auffuhr, aber es gab immer ein erstes Mal. Immer tiefer gruben sich die Bilder in meinen Kopf, bis ich das Gefühl hatte, dass es Realität war. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und nur langsam konnte ich ihn mit Schlucken und der Erinnerung an die Worte meiner Therapeutin verschwinden lassen.
„Joe … Joe!“ Cassies Stimme drang erst zu mir durch, als sie mir eine Ohrfeige verpasste. „Caiti geht es gut! Du hast mit ihr geredet! Sie ist nicht tot!“
„Entschuldige“, flüsterte ich und riss mich zusammen. Der Kloß in meinem Hals verschwand komplett und auch mein Herzschlag beruhigte sich wieder. Noch war nichts passiert. Ich durfte nicht zulassen, dass mich meine Sorge übermannte. Die Welt war nicht nur schlecht. Das durfte ich nicht vergessen. „Ich bin nur …“
„Ich weiß“, unterbrach Cassie mich sanft und strich mir liebevoll über die Wange. „Ich weiß, aber schau, da ist sie schon.“
Schnell folgte ich ihrem Blick und entdeckte meine kleine Schwester plus beste Freundin an meinem Auto. Sie hatten es sogar vor uns dorthin geschafft.
Je näher wir kamen, desto mehr Steine fielen von meinem Herzen. Sie sah gesund aus, ihr war nichts passiert. „Na, das war aber ein spannender Tag für euch“, versuchte ich, meine Erleichterung zu überspielen und schloss das Auto auf.
Caiti ließ sich stöhnend auf den Rücksitz fallen. „Eher nervig. Die haben die Linie gesperrt, nur weil zwei Stationen weiter einer in Flammen aufgegangen ist. Wir haben eine halbe Stunde gewartet, bis uns endlich mal jemand erklärt hat, dass überhaupt keine Züge mehr fahren werden und man auch nicht wisse, wann man den Betrieb wiederaufnehme.“
Während Cassie meiner Schwester gut zuredete und sie dann nach ihrem Tag fragte, manövrierte ich das Auto durch die Straßen Bostons. Immer wieder musste ich stoppen oder eine Umleitung nehmen, weil die Straßen gesperrt worden waren. Nach dem fünften Polizeiauto hörte ich dann auch zu zählen auf und hoffte nur noch darauf, möglichst stressfrei aus der Stadt zu kommen. Inzwischen wurde es wirklich voll auf den Straßen. „Langsam sollten die Flammenmenschen sich zu ihren Taten bekennen! Ich finde es nicht mehr lustig!“, murrte Caiti ein weiteres Mal, bevor sie den Rest der Fahrt stumm blieb.
Leseprobe Ende