Jeder Autor träumt davon, von den eigenen Büchern leben zu können. Nur noch als Vollzeitautor oder Vollzeitautorin leben zu können. Zumindest habe ich dieses Gefühl, wenn ich mit befreundeten Autoren spreche. Für mich wäre das nichts. Das stelle ich vor allem in den Semesterferien immer wieder fest.
Man sollte meinen, wenn man den ganzen Tag Zeit hat, um zu schreiben, ist man produktiver. Am Anfang der Semesterferien ist das bei mir auch der Fall. Da schaffe ich für meine Verhältnisse viele Wörter am Tag und bin auch sehr motiviert. Doch schon nach wenigen Wochen stellt sich Ernüchterung ein. Meine Motivation ist auf einem Tiefpunkt und ich kämpfe oft um jedes Wort.
Woran liegt das?
Diese Frage stelle ich mir immer wieder und ich denke, ich habe inzwischen die Antwort darauf gefunden. Wahrscheinlich liegt es auch an mir, aber da ich vor allem zuhause bei meinen Eltern nicht mehr viel habe, was mich aus dem Haus bringt, fehlt mir die Abwechslung. Man könnte auch sagen, ich brauche Ablenkung, die nicht am Laptop stattfindet, um produktiver zu sein.
Das stelle ich vor allem am Anfang des Semesters immer wieder fest, wenn ich am Tag genauso viele Wörter schaffe, wie in der vorlesungsfreien Zeit, obwohl ich weniger am Laptop sitze.
Selbst während meiner Praktika, als ich nur am Wochenende schrieb, war ich in einer Schreibsession erfolgreicher als sonst. Auch war ich motiviert und freute mich richtig aufs Schreiben.
Es gibt aber auch noch einen zweiten Grund, wieso ich mir Vollzeitautorin nicht als Beruf vorstellen kann.
Die Abhängigkeit von den Verkäufen
Schreiben ist mein Hobby und als solches ist es ganz nett, dass ich damit ein paar kleine Nebeneinkünfte habe. Aber von meinem Hobby abhängig zu sein, wodurch ein Druck entsteht, stelle ich mir zumindest in meiner Situation schwierig vor. In meinem Beitrag über die Schreibpause habe ich schon erklärt, dass mich Druck beim Schreiben eher blockiert denn anspornt.
Deswegen glaube ich auch, dass es mir ähnlich gehen würde, wenn ich von meinem Schreiben abhängig wäre. Natürlich sind das alles derzeit nur hypothetische Überlegungen. Ich könnte derzeit nicht mal ansatzweise von meinen Verkäufen leben. Also kann es sein, dass ich meine Meinung ändere, wenn der für mich derzeit unwahrscheinliche Fall eintritt und ich einen Bestseller schaffe.