Diktieren ist an sich ganz schnell erklärt. Statt am Laptop zu sitzen und auf der Tastatur herumzutippen, wird in ein Aufnahmegerät gesprochen. Lange Zeit war ich skeptisch, ob das auch bei Büchern funktionieren kann. Schließlich sind da viele Eigennamen dabei, vor allem, wenn man wie ich Fantasy schreibt. Aber dann habe ich es ausprobiert und wieso ich jetzt doch davon überzeugt bin und wie auch du diktieren kannst, erzähle ich dir hier.
Wieso ist diktieren eine gute Idee?
Diktieren hat einige Vorteile. Die folgenden drei sind aus meiner Sicht die wichtigsten, die zumindest mich überzeugt haben.
- Du kannst es nebenbei machen. Beim Spazieren gehen, beim Malen nach Zahlen oder auf dem Weg zur Arbeit – das sind die Momente, in denen ich sonst Podcasts oder Hörbücher höre. Vor allem im Sommer habe ich jedoch begonnen, bei diesen Tätigkeiten zu diktieren. So konnte ich zwei Tätigkeiten verbinden und hatte im Falle des Arbeitsweges schon einen Teil meines Solls geschafft, wenn ich am Abend nachhause kam.
- Du sitzt nicht so lange am Laptop. Ich denke, uns ist alles bewusst, dass die Arbeit am Schreibtisch nicht direkt gesund für den Rücken ist. Wenn du dann auch noch wie ich einen Job hast, bei dem du sowieso schon acht Stunden am Computer sitzt, wird das mit dem abendlichen Schreiben schnell viel. Diktieren gibt dir die Möglichkeit, es dir auf der Couch gemütlich zu machen oder dich zu bewegen. So nimmst du eine andere Haltung ein, was zumindest bei mir besser für den Rücken ist.
- Wenn du im Flow bist, geht es schneller. Häufig hatte ich in einer deutlich kürzeren Zeit mehr Wörter zusammen. Weil ich nicht so viel darüber nachdenke, wie ich es formuliere, sondern einfach spreche. Anpassen muss ich den Text danach sowieso noch und selbst mit dieser Zeit kommt es gut und gerne vor, dass ich schneller Seiten fülle. Außerdem habe ich das Gefühl, dass bei dieser Methode meine Ideen direkt aus dem Gehirn ins Skript fließen, während ich manchmal vor dem Bildschirm wie gelähmt bin, weil ich nicht weiß, wie ich die Bilder in meinem Kopf in Worte fassen soll.
Programme zum Diktieren
Falls du dich dazu entschließt, zu diktieren, hast du verschiedene Programme zur Auswahl. Ich persönlich habe nur zwei getestet, die im weitesten Sinne kostenlos sind. Darüber hinaus gibt es auch noch Programme, die etwas Geld kosten, aber damit habe ich keine Erfahrung.
Diktieren in Word
Am liebsten nutze ich Word, um Text zu diktieren. Dabei habe ich das Gefühl, dass das Programm mich recht gut versteht. Gleichzeitig ermöglicht es mir OneDrive, das Dokument ohne langes Hin und Herschicken an meinem Laptop zu öffnen und zu überarbeiten.
Wichtig: Um diese Funktion nutzen zu können, musst du ein Office365-Abo haben. Dann kannst du es in der App auf deinem Handy freischalten und unterwegs diktieren.
Die Bedienung ist dabei wirklich einfach. Du tippst auf das Mikro in der unteren rechten Ecke und beginnst zu sprechen. Ein paar Satzzeichen hast du direkt in der Tastaturleiste zur Verfügung, sodass du die bei Wunsch so einfügen kannst.
Danach speicherst du das Dokument ab – ich habe meins einfach Diktat genannt – und kannst es problemlos an deinem Laptop auf Word öffnen. Dort besserst du dann etwaige Schreibfehler aus.
Wenn du direkt in Word schreibst, kannst du natürlich auch direkt in deinem Skript diktieren. In meinem Fall nutze ich Papyrus-Autor und kopiere den diktieren Teil nach der Korrektur in das richtige Textdokument dort.
Diktieren in der allgemeinen Notiz-App des Handys
Natürlich kannst du auch in der allgemeinen Notiz-App deines Handys diktieren. Dabei funktionieren die Feinheiten bei den verschiedenen Smartphones unterschiedlich, aber im Großen und Ganzen ist es das gleiche Prinzip. Auf das Mikro in der Tastatur tippen, sprechen und den gespeicherten Text dann in dein Dokument übertragen.
Bei mir war es jedoch so, dass mich meine Notiz-App deutlich schlechter verstanden hat als Word.
Tipps zum diktieren
Noch ein paar kleine Tipps, mit denen du dir das Diktieren erleichterst.
Frühzeitig kontrollieren
Lasse den diktierten Text nicht zu lang in seiner Rohfassung. Ich hatte es schon ein paar Mal, dass ich erst am nächsten Tag die Wort korrigiert habe und manchmal nicht mehr wusste, was ich da eigentlich gesagt habe. Vor allem bei dem Programm unbekannten Begriffen kann das gerne mal vorkommen.
Satzzeichen nicht zwingend mit sprechen
Es spricht nichts dagegen, die Satzzeichen mitzusprechen. Wenn es dir jedoch so wie mir geht und du die immer wieder vergisst, lass sie einfach komplett weg. Die kannst du später auch noch einfügen.
Fazit: Diktieren als guter Zusatz
Ich persönlich könnte niemals komplett aufs Diktieren umsteigen. Allerdings ist es für mich ein guter Zusatz, wenn ich unterwegs bin oder mich kein weiteres Mal an den Laptop setzen möchte. Probiere es doch selbst einmal aus. Vielleicht kann es dir auch den Weg in die Arbeit versüßen.
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[…] es sich bisher wirklich gut mit dem Schreiben vereinbaren. Vor allem, da ich seit kurzem mit dem Diktieren begonnen habe. Dadurch bekomme ich am Tag gut und gerne schon mal 200 Wörter zusammen, ohne am […]