Es gibt ein paar Tipps für Autoren und Autorinnen, die ich gern vor meiner ersten Veröffentlichung gehabt hätte. Diese betreffen unterschiedliche Bereiche wie Schreibprogramme, Planen, Überarbeiten, aber auch Aspekte wie die Bewerbung und die Veröffentlichung selbst. In diesem Beitrag habe ich mal die fünf größten Tipps zusammengefasst, die ich in den letzten Jahren gelernt habe.
1. Schreibprogramm
Als ich zu schreiben angefangen habe, habe ich das ganz simple mit Word getan. Das hat mir auch vollkommen gereicht und durch die Uni hatte ich das Programm auch kostenlos. Deswegen war ich viel zu lang der Meinung, dass ich kein spezielles Schreibprogramm brauchte. Schon recht früh habe ich Scrivener und Papyrus getestet, war aber überfordert damit.
Inzwischen könnte ich nicht mehr ohne Papyrus. Das hat aber seine Zeit gebraucht, um auch meinen eigenen Arbeitsstil beim Schreiben zu finden. Daher mein Tipp:
Lass dir nicht einreden, dass du unbedingt von Anfang an ein spezielles Schreibprogramm brauchst. Teste erst mal, mit dem, was du hast.
2. Plotten – ja oder nein?
Ob man als Autor:in Plotten ist allgemein eine Frage, die die Schreibenden trennt. Manche sind exzessive Plotter, andere Pantser. Und meist ist es so, dass jeder der Meinung ist, seine oder ihre Variante ist die richtige. Lange Zeit war ich eine Pantserin und habe einfach drauf losgeschrieben. Ich hatte meist nur Charaktere und eine ungefähre Handlung im Kopf. Der Rest hat sich dann während des Schreibens entwickelt.
Mittlerweile plotte ich jedes Buch ganz genau mit Kapitelplan und Charakterfragebögen. Das gibt mir Sicherheit und verhindert, dass ich meinen roten Faden verliere. Aber obwohl es extrem hilfreich für mich ist, ist mein Tipp an dich:
Schreib einfach! Das ist für den Anfang das wichtigste.
3. Testlesende sind eine große Hilfe
Anfangs habe ich auf Wattpad veröffentlicht und hatte daher viele „Testlesende„. Danach haben ein paar Autorenfreundinnen immer wieder testgelesen. Zwischenzeitlich hatte ich dann gar keine Testlesende, weil ich dummerweise Angst vor deren Rückmeldung hatte. Was totaler Blödsinn ist. In diesem Stadium kannst du immer noch etwas an deinem Buch ändern. Deswegen bin ich froh, dass ich mich jetzt auch wieder auf Testleser verlasse und nicht mehr allein arbeite, bis das Skript ins Lektorat wandert. Daher mein Tipp:
Hol dir Testlesende! Dadurch bekommst du noch mal einen komplett neuen Blick auf deine Geschichte.
4. Was du vorm Unterschreiben des Verlagsvertrags beachten solltest
Der wahrscheinlich größte Fehler, den ich am Anfang begangen haben, war es wahrscheinlich, beim ersten Verlag zu unterschreiben, der mich haben wollte. Ich habe mich damals mit Magica bei verschiedenen Kleinverlagen beworben. Verhältnismäßig schnell kam von einem eine positive Rückmeldung und ich habe mich riesig gefreut. Nachdem ich dann allerdings den Vertrag unterschrieben hatte, hörte ich einige Zeit nichts mehr von dem Verlag. Bis ich irgendwann durch Zufall erfuhr, dass der Verlag Insolvenz anmeldete. Das war’s dann mit meinem ersten Verlagsvertrag. Zum Glück hatte ich schnell einen neuen, aber folgenden Tipp habe ich mir gemerkt:
Unterschreibe nicht beim ersten Verlag. Schau ihn dir genau an und überprüfe auch den Verlagsvertrag, bevor du unterschreibst.
5. Nach dem Buch schreiben hört es nicht auf
Hach, es wäre so schön, wenn man nur das Buch schreiben müsste und der Rest einem zumindest bei einer Verlagsveröffentlichung abgenommen wird. Doch das ist in den meisten Fällen leider nicht so. Vor allem das Marketing spielt eine immer größere Rolle, in die ich erst nach und nach reinfinden musste. Was poste ich auf Social Media? Wie werden Lesende auf mich aufmerksam? All das sind Fragen, die ich in meiner Anfangszeit nur nebenbei bedacht hatte. Schließlich hatte ich ja einen Verlag. Nur dass Kleinverlag meist kein großes Budget für schicke Marketing-Aktionen haben. Du musst da selbst mitarbeiten. Deswegen mein Tipp:
Beschäftige dich mit den Grundlagen des Marketings und verlass dich nicht darauf, dass der Verlag alles erledigt.