Als ich damals mit dem Schreiben begonnen habe, war Selfpublishing für mich eine Tür mit sieben Siegeln. Ich hatte doch gar keine Ahnung und wusste doch gar nicht worauf es ankommt, wenn man ein Buch veröffentlichen möchte. Außerdem hatte ich Angst vor dem finanziellen Risiko, das ich damit eingehen würde. Trotzdem wurde mir das Selfpublishing wegen der folgenden Gründe immer sympathischer:
Selfpublishing-Grund 1: Unabhängigkeit
Es ist zwar ganz schön, dass man bei einem Verlag kein finanzielles Risiko eingehen muss, aber man ist natürlich auch ein bisschen abhängig. Bisher hatte ich zwar immer das Glück, dass ich meine Cover selbst bestimmen durfte, aber trotzdem hat der Verlag das letzte Wort.
Auch wann das Buch erscheint, wird nicht von mir festgelegt. So kann es passieren, dass ich den Text schon seit Monaten fertig habe, aber trotzdem meine Leser vertrösten muss. Ich habe keinen wirklichen Einfluss darauf und das habe ich vor allem bei Elfentochter zu spüren bekommen, das sich wegen verlagsinterner Veränderungen immer weiter nach hinten verschoben hat.
Im Selfpublishing bestimme ich den Termin und ich habe für mein Projekt EPAEUL schon einen festen Monat im Kopf. Das Lektorat ist passend dazu gebucht und auch das Coverdesign ist schon in den Zeitplan integriert. Dort sollte es also nicht zu Verschiebungen kommen, für die ich nichts kann.
Selfpublishing-Grund 2: Eigene Entscheidung
Ich hatte für EPAEUL damals mehrere Verlage im Kopf, bei denen ich es mir hätte vorstellen können. Trotzdem habe ich es nie eingereicht. Über die Jahre hinweg hat sich EPAEUL zu einem weiteren Herzensprojekt entwickelt, das ich perfekt haben will. Bei dem Verlag, bei dem ich es inhaltlich am meisten gesehen hätte, hatte ich viel zu viel Angst, dass das Cover mir nicht gefallen wird. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen.
Deswegen reifte in mir schon seit einiger Zeit die Idee, es einfach im Selfpublishing zu machen. Alles selbst in die Hand zu nehmen. Eigentlich hielt mir da schon nur noch der finanzielle Aspekt zurück.
Selfpublishing-Grund 3: Erfahrung
Die Sache, die mir zum Beginn meiner Autorenkarriere noch so große Sorgen bereitet hatte, war jetzt schnell geklärt. Wer soll das Lektorat und Korrektorat machen? Von wem will ich das Cover? Fragen, die mich damals noch überfordert hatten, waren jetzt schnell zu beantworten. Ich kannte Menschen, wusste, mit wem ich gut zusammenarbeiten kann und welchen Coverstil ich mir für EPAEUL vorstellte.
Ich konnte mir mein Team selbst zusammensuchen. Zwar weiß ich, dass ich für das Lektorat wahrscheinlich viel Schokolade brauchen werde, aber das ist okay. Die Lektorin hat schon einmal ein Buch von mir lektoriert und auch wenn sie inzwischen strenger geworden ist, so weiß ich doch, dass ich mit ihrer Art zu arbeiten klar komme.
Der letzte Stolperstein
Wie schon erwähnt, war der einzige Punkt, der mich so lange zurückhielt, der finanzielle Aspekt. Was, wenn das Buch floppen würde? Mein ganzes Geld wäre weg. Vor allem nachdem meine letzten Bücher keine wirklichen Erfolge waren, hielt mich das sehr zurück. Aber irgendwann überwogen für das Selfpublishing die positiven Gründe und ich schrieb meine Wunschlektorin an.
Seit dem sind drei Bücher im Selfpublishing erschienen: Rückkehr nach Frystandra und Chroniken des Himmels.
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